Ich und die Geduld - es ist so eine Sache. Mal sind wir Freunde und mal ist es kompliziert. Im Moment ist es eher letzteres!
Meine Blutanalyse hat heute ergeben, dass sich meine Entzündungswerte nicht verbessert haben und die Schwellung am Hals ist auch nicht zurückgegangen. Das Hämatom (Bluterguss) hat sich mehr in die Mitte des Halses verschoben und stört mich jetzt noch mehr beim Schlucken. Tja, ich nehme nun weiterhin das Antibiotika und gehe nächsten Dienstag nochmals zur Kontrolle an der Uni Zürich vorbei. Bevor die Hochdosis-Chemo gestartet werden kann, muss die Entzündung weg sein und der Bluterguss etwas kleiner werden. Ausserdem darf sich im Innern des Hämatoms kein Eiter ansetzen. Das ist zur Zeit eher unwahrscheinlich, da die Schwellung kaum gerötet ist. Beim Abtasten ist zudem keine Flüssigkeit spürbar gewesen.
Wie ist meine Stimmung? Die ist soweit gut. Ich bin immer noch überzeugt von der Therapie und meinem Weg. Es ist einfach so, dass die vielen Kopfschmerzen der letzten Tage, die "Warterei" und die extremen Muskelverspannungen in Kopf und Rücken an meiner Energie gezerrt haben. Der schwierigste Teil mit der Hochdosis-Chemo und der Isolation folgt erst noch! Ich achte daher gut auf mich. Meine liebe Physiotherapeutin Stéphanie hat am Montag viele Verspannungen in Kiefer, Schläfe und Stirn lösen können. Zudem gehe ich am Freitag bereits zum 2. Mal diese Woche in die Massage. Meine Freundin Simone hat mich zum "Käfele" abgeholt und meine Eltern schauen zu Hause sehr gut zu mir. Ich versuche bei jeder Gelegenheit ein paar Schritte zu gehen und unter Leute zu kommen. Sei es auch nur, um ein Medikament in der Apotheke abzuholen oder ein paar Joghurts im Migros zu kaufen. Jeder Schritt zählt! Es ist mein Ziel, körperlich wie mental so "fit" wie möglich in die Hochdosis-Chemo zu starten.
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