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Ein Scooter und neue Perspektiven

Autorenbild: Free BirdFree Bird

Aktualisiert: 20. März 2022



Seit Wochen denke ich darüber nach, einen neuen Artikel zu schreiben. Mein langweiliger Alltag gibt jedoch nicht viel her. Darum erzähle ich heute über vielversprechende Projekte und wie ein kleiner «Flitzer» mir zu mehr Freiheit verhelfen soll.

Die Geschichte beginnt im November 2021. Ich beantrage bei der IV auf Rat einer Freundin Hilflosenentschädigung. Es fällt mir schwer. Das ist doch etwas für alte Leute und niemand möchte als hilflos betitelt werden! Anfang Januar meldet sich eine sehr engagierte Mitarbeiterin der IV bei mir. Sie bestätigt, dass ich Anspruch auf diese finanzielle Leistung habe, da ich im Alltag und für die Fortbewegung viel Unterstützung benötige. Ich kann mein Glück kaum fassen. Sie ermutigt mich zudem, sofort einen Antrag auf Assistenzbeiträge zu stellen. Auch dieser wird bewilligt. Das heisst, ich werde als Arbeitgeberin Personen anstellen dürfen, welche für mich arbeiten. Die Pro Infirmis Bern berät mich ausführlich. Ich lerne unter anderem, wie ich korrekt den Lohn abrechne und welche rechtlichen Grundlagen ich zu beachten habe. Ein Beispiel: Ich bin verpflichtet, meine Mitarbeitenden gegen Unfall zu versichern. Die definitiven Verfügungen werden demnächst rechtskräftig und dann darf ich offiziell starten! 😊

Weiter erteilt meine IV-Betreuerin der Hilfsmittelstelle Ittigen den Auftrag, bei mir eine fachtechnische Beurteilung durchzuführen. Heisst übersetzt, eine geschulte Person besucht mich zu Hause und schaut, welche Anpassungen und Unterstützungen im und ausser Haus nützlich für mich sein könnten. Schon der Gedanke an neue Hilfsmittel, löst in mir viel Widerstand aus. Dennoch stimme ich einem Termin zu. Vielleicht tut mir ein wenig Zuspruch von einer neutralen Person ganz gut. Ausserdem ist es grosszügig, dass ich eine solche Beratung zugute habe. Zwei Wochen später begutachtet ein sympathischer Herr meine Wohnung. Er ist gelernter Ergotherapeut und erkennt auf Anhieb, welche Tätigkeiten mir Schwierigkeiten bereiten. Wir diskutieren verschiedene Lösungen. Schlussendlich einigen wir uns darauf, dass er sich im internen Lager der Fachstelle nach einem Rollator für schlechte Tage und einem leichten Reiserollstuhl für mich umschaut. Der Berater findet, ich müsste zusätzlich eine motorisierte Option haben, um mehr Selbständigkeit im Alltag zu erlangen. Die gängigen Fahrzeuge sind oftmals gross, schwer und für sehr betagte Personen gedacht. Von zwei MS-betroffenen Kolleginnen kenne ich den Ruf-Scooter. Das ist eine kleine wendige Alternative für gehbehinderte Menschen. Der Scooter wird als Rollstuhlersatz anerkannt und ist mit nur 27kg verhältnismässig leicht. Er findet zusammengeklappt in einem Mittelklasse-Wagen Platz und wird von Fluggesellschaften gratis transportiert. Ich darf mir einen solchen Scooter bestellen. Meine Freude ist riesig!

Alle zur Verfügung gestellten Hilfsmittel sind eine Leihgabe der IV und für mich kostenlos. Sollten sich meine Bedürfnisse ändern, darf ich mich jederzeit melden und die Situation wird neu betrachtet.

Es ist immer wieder eine Herausforderung, sich mit seiner Behinderung auseinander zu setzen. Umso dankbarer bin ich für die Chancen, die sich nun ergeben!

Für Mitte April plane ich den nächsten Reha-Aufenthalt! Danach starte ich hoffentlich in einen unbeschwerten Sommer mit vielen neuen Freiheiten!



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