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  • AutorenbildFree Bird

Auf Spurensuche

Aktualisiert: 31. Okt. 2020


Rocephin-Infusion inkl. Erdbeer-Cornet :-)

Ein guter Krimi ist nervenaufreibend. Die Indizien sind oft nicht eindeutig und am Schluss gibt es eine überraschende Wendung. So oder so ähnlich sind meine letzten Wochen gewesen!

Kapitel 1: Seit Mitte Juli ist der Wurm drin. Mein Körper wird immer schwächer. Ich gehe unsicher an Walking Stöcken. Die Hüfte knickt ein. Meine Energie wird stetig weniger. Mehr als ein Termin pro Tag liegt nicht drin. Das Treppensteigen in den 1. Stock ist eine zusätzliche, manchmal kaum zu überwindende Hürde. Das Krafttraining ist auf unbestimmte Zeit gestrichen. Vorerst versuche ich es zusammen mit meinen beiden Physio-Ladies mit sanften Rumpftraining.

Kapitel 2: Als meine Hausärztin aus den Ferien zurückgekommen ist, hat sie mich sofort im Neurozentrum Bern angemeldet. Die Neurologin hat mich untersucht und eine Rumpfschwäche (Hinweis Nr. 1) festgestellt. Zur weiteren Abklärung sind neue MRI-Bilder von Kopf und Rücken (Hinweis Nr. 2) veranlasst worden. Danach musste ich eine Woche auf die Resultate warten. Das ist nicht lange. Eigentlich...dennoch ist die Anspannung jeden Tag etwas grösser geworden. Neue entzündliche Aktivitäten in meinem Körper würden bedeuten, dass die Stammzelltransplantation nicht wirksam war. Nein, das durfte nicht sein! Am 31. Juli habe ich endlich den erlösenden Anruf bekommen. Die MRI-Bilder sind unauffällig! Zum grossen Glück! Doch was war denn nun das Problem?!

Kapitel 3: Einen Tag vorher sind wir der Lösung des Rätsels einen grossen Schritt nähergekommen. Ich hatte plötzlich Schmerzen beim Wasser lösen und musste ständig zur Toilette (Hinweis Nr. 3). Für mich war klar, dass ich einen Harnwegsinfekt hatte. Das kommt leider bei mir öfters vor. Meine Hausärztin ist zum Resultat gekommen, dass ich eine beginnende Nierenbecken-Entzündung (Hinweis Nr. 4) hatte! Sie entsteht meist durch das Aufsteigen von Bakterien durch die Harnleiter und kann somit die Folge einer unbehandelten Blasenentzündung sein... Wahrscheinlich hatte ich den Infekt, ohne es zu merken, schon länger im Körper (Hinweis Nr. 5). Ich hatte 2 Optionen: Entweder sofort ins Spital und ein paar Tage stationär bleiben oder eine Antibiotika-Infusion (Rocephin 2g) vor Ort. Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, habe ich mich für Variante 2 inkl. Erdbeer-Cornet entschieden. :-)

In den anschliessenden 10 Tagen ist mir noch eine Antibiotika-Kur (Ciprofloxacin 2x 500mg) verordnet worden. Die Therapie hat rasch angeschlagen. Soweit so gut!

Kapitel 4: Am 06. August habe ich nochmals meine Neurologin zu einer Besprechung getroffen. Sie ist der Meinung, dass sich meine Gehfähigkeit wegen dem Infekt verschlechtert hat. Wäre eine erneute Reha hilfreich? Vielleicht, schwierig zu sagen. Ich bleibe lieber zu Hause und absolviere mehrmals die Woche mein Rumpftraining. Ausserdem hat meine Neurologin bei der Krankenkasse angefragt, ob es möglich ist, für einige Zeit die Physio auf 3x in der Woche zu erhöhen und allenfalls Hippotherapie (Therapie auf dem Pferd) als zusätzliches Rückentraining ins Programm aufzunehmen. Mal abwarten, was bewilligt wird!

Kapitel 5: Da mein Gesundheitszustand schwankt, ist leider ein therapeutischer Arbeitsversuch bei der IV in die Ferne gerückt. Dieses Jahr wird das nichts mehr.

Also, der Fall ist noch nicht gelöst! Dennoch sehe ich jetzt wieder Licht am Ende des Tunnels. Die Rückschläge der vergangenen Wochen haben mich deprimiert. Etwas, das ich sonst kaum von mir kenne. Sicher ist, dass meine Genesung nochmals sehr viel länger dauert, als ursprünglich gedacht. Es werden weitere spannende Episoden folgen ;-)

PS: Ist es in meinem Text spürbar, dass ich momentan gerne Detektiv-Spiele löse??


Mein Bern :-) Aussicht vom Rosengarten auf die Altstadt

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